Je länger desto besser…

Im tiefsten Wellertal haben sich Molly und ich von Erika absetzen lassen und ich hatte mir einen Weg ausgesucht, der bisher noch nicht erkundet wurde. Von meinem Bauchgefühl ausgehend war ich der Meinung, dass sich dieser Pfad oberhalb des Flusses Eger, parallel zu einem der vielbelaufenen Wanderwege, schlängeln müsste – und ich lag richtig damit.

Wir erreichten nach ca. 1,5 Kilometern die Stelle, an der ich mit Erika in der Vorwoche unterwegs war. Insgesamt eine kräftemäßig herausfordernde Strecke, die aber nach einmaligen Ablaufen nicht mehr sonderlich reizvoll ist. Deshalb geht es morgen in einen Seitenarm des selben Weges, um zu sehen wo wir dann landen werden…

Während unseres Ausflugs kamen wir an einem Wohnmobil vorbei, dass in der Windschutzscheibe einen „Jagdgesellschaft“-Zettel haften hatte – somit war ab dem Zeitpunkt Vorsicht angesagt und ich nahm Molly zeitweise an die Leine. Sicher ist sicher. Wir begegneten sogleich noch einer Läufer-Gruppe, ein Jeep vom Forst kam entgegen und es begann so langsam zu nerven. Molly blieb natürlich wieder total brav, gehorchte auf’s Wort und ließ sich gar nicht irritieren. Zur Gruppe der Läufer gehörte eine Dame, die ich dann später, als Erika uns schon aufgepickt hatte, noch einmal traf und sie hatte auch eine Borderdame dabei. Leider war diese aber nicht gut auf Molly zu sprechen – bei Hündinnen ist es wirklich eine Frage der Chemie: entweder es passt auf Anhieb oder gar nicht.

Hier ein Auszug der heutigen Aufnahmen – dieses Mal wieder mit dem Sigma 28-200 mm, weil ich beim Exakta 28-300 mm ein Problem im Nahbereich habe und es mir immer sehr große Abstände zu den Motiven abverlangt, wenn ich beispielsweise Pflanzen ablichten möchte.

Pfingstsamstag 2010

Tag 1 von 4… meine kleine Dame und ich haben es genossen. Kaiserwetter – milder Sonnenschein, eine leichte Brise, wie es schöner nicht sein könnte. Und genau deshalb nahmen wir uns viel Zeit, um durch die Wälder des Wellertals zu streifen. Wir haben den Grünblättrigen Schwefelkopf gesichtet, also darf man sich so langsam auf die Pilzsaison einstellen und weil Molly nun ausgewachsen ist, werden wir in diesem Jahr wirklich lange Touren unternehmen.

Unser heutiger Ausflug führte uns kreuz und quer durch’s Wellertal und wie man auf den Fotos unschwer erkennen kann, liess es sich die kleine Dame so richtig gut gehen. Ich mag diese Momente, wenn wir auf blühenden Wiesen mitten im Wald umherschlendern, wo sich der Löwenzahn von seiner sattest gelben Seite zeigt und ich mich in die Zeit zurückversetzt fühle, als wir Molly gerade mal eine Woche hatten. Sie war damals noch so klein, dass sie beim Toben durch ein Feld von Löwenzahn kaum über die Blumen sehen konnte – und jetzt ist sie so eine starke, ausdauernde Dame, die nicht zu bremsen ist.

Von der gestrigen „Krankheit“ merkt man heute nichts mehr und sie verhält sich wieder ganz normal, ist wohlauf und quicklebendig. Entgegen des Ratschlags des Tierarztes habe ich ihr gestern abend die volle Ration (350 gr. Fleisch, 120 gr. Gemüse, 2 EL Lachsöl, 1 EL Algenmehl, jedoch keine Knochen) gefüttert, allerdings mit dem Unterschied, dass Erika wirklich zartestes Rindfleisch (Rinderhüftsteak, das Kilo zu 13,90€) gekauft hatte, an dem kein Gramm Fett war. Da war selbst ich neidisch, als ich ihr das Fressen zubereitete, denn das hätte mir sicher auch gut gemundet – aber es war mir die Sache wert.

Die Lichtverhältnisse sind heute wirklich perfekt und somit gibt es mal wieder eine größere Auswahl Bilder zu bewundern – viel Spaß dabei…

Einmal Wellertal und zurück…

Sonntag ist unser Tag, denn spätestens ab 11.00 Uhr wir meine kleine Dame ganz unruuuuuuuuuuuhig. Also lasse ich mich dann eben „erweichen“ – nee, stimmt nicht. Ich freue mich ja selbst, dass ich diese Momente mit Molly genießen darf und selbst wenn das Wetter in den letzten Tagen nicht so prickelnd war, hatten wir verdammt viel Spaß bei unseren Ausflügen.

Es ging heute wirklich querfeldein durch das Wellertal, abseits der Wege, einfach durch den Wald und nur zeitweise kreuzten wir die offiziellen Waldwege, die wir prompt wieder verließen. Morchelfunde lassen immer noch auf sich warten, aber ich habe fast 30 gigantische Frühjahrslorcheln entdeckt – zum Größenvergleich mal mit einem Feuerzeug nebendran…

Zeitweise schien heute sogar die Sonne, weshalb mehr Leute als sonst unterwegs waren, aber auf unseren Wegen blieben wir glücklicherweise verschont. Wie schnell die Tage und Wochen vergehen und wie gut alles ist merke ich in diesen Momenten, denn endlich hat sich der ganze Stress gelegt, der mich in den letzten Monaten viel Zeit kostete und ich kann diese sinnvollen Sachen widmen.

Hier die gelungensten Aufnahmen des heutigen Tages…