Der Bordercollie

Der Border Collie ist eine von der FCI anerkannte Rasse von Arbeits- und Hütehunden aus Schottland, Großbritannien.

Schon um das Jahr 800 nahmen die Wikinger bei ihrer Rückkehr von Feldzügen gegen Britannien Hirtenhunde mit in ihre Heimat.

Die erste Beschreibung über die Arbeitsweise des heutigen Border Collies stammt von John Caius, Leibarzt von Königin Elisabeth I., festgehalten im Buch „Treatise on Englische Doggess“ aus dem Jahre 1570. Die ersten Berichte über arbeitende Schäferhunde stammen aus Italien, aus der Zeit kurz vor Christi Geburt, nachdem die Römer in Britannien eingefallen waren und mehrere dieser Hunde mit nach Italien genommen hatten.

Als Stammvater des heutigen Border Collies gilt Old Hemp (1893), im Besitz des Farmers Adam Telfer. Dieser Hund bestach durch seine außergewöhnlichen Hütefähigkeiten, wodurch er zum bedeutendsten Zuchtrüden wurde.

Die Rassebezeichnung „Border Collie“ geht auf seine geographische Herkunft zurück, dem Grenzland (Border Line) zwischen England und Schottland, und wurde seit 1910 verwendet. Seit 1906 gibt es in England die Züchtervereinigung „International Sheep Dog Society (ISDS)“, welche sich nicht mit dem Aussehen der Border Collies, sondern mit ihren Arbeitsqualitäten beschäftigt. Von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) wird der Border Collie seit 1976 anerkannt. In Deutschland gibt es Border Collies seit den 1970er Jahren, 1978 wurde der erste Border Collie ins Zuchtbuch des Clubs für Britische Hütehunde eingetragen.

Die International Sheep Dog Society hat bis heute noch keinen Rassestandard für Border Collies herausgebracht. Für diese Züchtervereinigung zählt ausschließlich die Arbeitsleistung des Hundes am Hüteobjekt, sie führt ein Register der arbeitenden Hunde. 1873 fanden die ersten Sheepdogtrials, Hütewettbewerbe, statt (en Sheepdog: Schafhund/Schäferhund, Trial: Prüfung, Test). Später entstanden Regeln für diese Wettbewerbe und heute finden sie in vielen Ländern, auch in Deutschland, statt. Der Border Collie wurde lange Zeit ausschließlich mit Blick auf seine Hütefähigkeit gezüchtet.

Der Border Collie wurde ursprünglich als reiner Arbeitshund gezüchtet. Seine Aufgabengebiete umfassten das Zusammensuchen einzelner, verstreuter Schafe und das Umtreiben, Einpferchen und Abtrennen von Schaftrupps. Er gilt noch heute als Spezialist für diese Aufgaben. Border Collies sind bekannt für ihren fixierenden Blick (Eye), ihre geduckte Körperhaltung (Style), für ihr sprichwörtliches „will to please“ (Kooperationsbereitschaft) und ihren „Sheep sense“ – diese Eigenschaften machten ihn zu einem unentbehrlichen Helfer für Schäfer.

Border Collies sind sehr intelligente Hunde, die viel Beschäftigung brauchen. Dennoch brauchen gerade diese Hunde auch Phasen, in denen sie Ruhe halten. Je mehr Aktivität sie angeboten bekommen, desto mehr fordern sie ein. Border Collies lernen sehr schnell, was auch für Fehlverhalten gilt, das sich so manifestieren kann. Sie sind sehr aufmerksame, sensible und lebhafte Hunde, die eine konsequente Erziehung benötigen.

Lange wurde der Border Collie fast ausschließlich als Hütehund für Schafe auf den Britischen Inseln gehalten. Durch das rasche Ansteigen der Popularität des Agility-Sports in England und Europa wurde diese Rasse auch abseits von Farmen immer beliebter. In den letzten Jahren wurde diese Hunderasse, nicht zuletzt durch Filme wie „Ein Schweinchen namens Babe“, auch als Familienhund immer gefragter.

Als besonders bekanntes Beispiel sei Rico (* Dezember 1994, † 2008) erwähnt, der Berühmtheit erlangte, weil er 1999 bei der Fernsehsendung Wetten, dass..? 77 Wörter den jeweiligen Spielzeugen zuordnen und die Gegenstände auf Kommando aus einem Nebenraum holen konnte. Danach folgten Auftritte in anderen Fernsehsendungen, wie z. B. Stern-TV bei der Rico mehr als 250 verschiedene Spielzeuge unterscheiden konnte. Seine Fähigkeiten waren schon Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen, die u. a. in der renommierten Fachzeitschrift Science veröffentlicht wurden.

(Quelle: Wikipedia)

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