Ostersonntag mit Molly

Der Wettergott meinte es zwar nicht so gut mit uns, aber davon lassen wir uns ja nicht abhalten. Raus in den Wald, die Natur genießen und einfach abschalten. In den letzten zwei Tagen waren wir ja sehr lange unterwegs, weswegen ich den heutigen Ausflug auf eine Stunde reduziert habe, aber dafür das Tempo anzog – wir eilten sozusagen durch den Wald, aber genau das gefällt Molly, denn sie sprintet ja sowieso während unserer Touren die doppelte oder dreifache Strecke durch ihr kontinuierliches Hin und Her. Zum Abschluss gab es dann noch ein kleines Bad für die Dame, bei der sie eine Erdkröte aufschreckte, die sich dann auf dem Grund des Teichs nicht mehr regte, bis Molly aus Versehen auf sie trat.

Wirklich viel zu berichten gibt es heute nicht, es war einfach nur schön und erholsam, anstrengend und fordernd, aber uns beiden hat’s gefallen.

Ein kleiner Auszug aus den heutigen Eindrücken…

Riechst Du den Frühling auch schon?

Der Frühling kommt mit großen Schritten und es wird Zeit. Meine Prognose sah es zwar exakt so, wie sich das Wetter derzeit zeigt, aber natürlich hätte auch ich mich gefreut, wenn wir Mitte März schon in kurzen Hosen wandern gehen hätten können – was ein Satz… wobei ich sowieso nie in kurzen Hosen unterwegs bin 😉

Molly und ich waren auf altbekannten Pfaden unterwegs und nahmen uns viel Zeit, denn strahlender Sonnenschein und ein Himmel, wie er bayrischer nicht sein kann, luden dazu ein. Auch die ersten Pilze zeigen sich schon und eröffnen die Pilzsaison 2010…

Unterwegs machte meine Räuberin ihrem Ruf wieder alle Ehre und der pausierende Waldarbeiter ließ sich dazu „überreden“, von seiner Brotzeit einige Stück Wurst abzugeben… eigentlich ja ein Tabu, aber ausnahmsweise schon mal in Ordnung.

Eine sehr grenzwertige Situation war es, als ich gerade dabei war das blühende Heidekraut zu knipsen, auf dem sich kleine Helferlein tummelten, die im Vorjahr Molly zu einer dicken Schnauze verholfen haben und Molly das scheinbar schon wieder vergessen zu haben schien. Aber ist ja nichts passiert.

Heute haben wir auch mal Posieren geübt und sie hierzu auf Anweisung auf einen relativ hohen Stein, damit ich sie schön in Szene gesetzt fotografieren konnte. Zwischendurch war dann die Speicherkarte voll, ein Wechsel war nötig und die tapfere Dame musste auf dem Fels sitzend auf das langsame Herrchen warten 😀

Wir trafen auch noch eine sehr nette Frau, mit der ich ein langes Gespräch über Hunde führte, in dem sie mir den Wunsch erläuterte, sich einen Foxterrier zu kaufen und am Ende sprachen wir über Gott und die Welt. Molly wurde dann langsam ungeduldig, also ging es weiter. Und weil sich meine kleine Borderdame wieder ausgiebig im Matsch ausgetobt hatte, ging es heute zum Abschluss noch einmal zu einem Teich, in dem ich sie herumwaten ließ, um zumindest einen Teil des Schlamms aus dem Fell zu waschen – wobei es sowieso nach dem Trocknen von selbst aus dem Fell fällt, ganz problemlos im Gegensatz zu manch anderer Rasse.

Hier einige Impressionen des Frühlings…

Die Jägerin

Der heutige Ausflug mit Molly hatte es in sich und barg einige Überraschungen. Wir gingen gegen 13.45 Uhr los und für heute war ein Querfeldein-Marsch abseits der Wege angedacht. Wir liefen am Eingang des Wellertals los, kreuz und quer durch den Wald, immer in Richtung Wunsiedler Weiher.

Auf einem Querweg angekommen schlugen wir den Weg links ein und ich erkannte, dass wir uns einem Teich nähern, den ich bereits durch eine Pilztour vor zwei Jahren kenne. Also, weil ich ja weiss, wie meine Molly tickt, sehr wachsam und aufmerksam den Berg hinab und der Teich ist bereits zu sehen… noch zugefroren, aber die Eisschicht sicher nicht mehr sonderlich stabil. Deswegen befahl ich Molly in meine Nähe, damit sie gar nicht erst auf die Idee kommt, sich ins Wasser zu wagen. So weit, so gut – oder auch nicht.

Plötzlich interessierte sie kein Kommando mehr, sie schiesst zielstrebig in Richtung Teich los und kein Pfiff wird mehr beachtet.

Ich also schnellen Schrittes hinterher, weil direkt neben dem Teich sehr sumpfiges, überflutetes Gelände ist, dass für einen Hund durchaus Gefahren birgt. Es dauerte keine zehn Sekunden, als plötzlich ein Rehbock aus dem Gebüsch springt, Molly hinterher und er in hastigem Tempo einen steilen Hang hinauf. Von Molly sah ich erst mal gar nichts mehr, keine Reaktion auf meine Rufe und Pfiffe! Also die Kamera und Handy abgelegt, weil ich mich schon durch den Sumpf waten sah. Weitere Rufe und Pfiffe. Nichts! Und plötzlich kommt sie den Berg heruntergesprintet, als wenn gar nichts gewesen wäre und wirft mir einen Blick a la „Was guckst du denn so? Ist doch nix passiert!“ zu 😀

Naja, wirklich geschimpft habe ich nicht mit ihr, aber ein „BÖSES MÄDCHEN!“ erntete sie schon und sie schämte sich auch – das kann man ihr nämlich ansehen, wenn sie dann mit hängendem Kopf und großen, braunen Hundeaugen in Richtung Herrchen guckt.

Zum Glück ist nichts passiert, ausser meinem Puls, der auf 180 war. Insgesamt liefen wir gute zwei Stunden, machten noch einen Abstecher auf einen Weg, den wir bisher mieden, kamen an einem Teich raus, den sie letztes Jahr zum Baden nutzte und machten uns dann auf den Heimweg. Das Wetter war sehr wechselhaft: Sonne, Regen, Sonne, Regen mit Hagel, Sonne, Regenschauer, Sonne – schönstes Aprilwetter, aber absolut erholsam, wie man auch hier erkennen kann…

Hier nun die schönsten Bilder des heutigen Tages. Vom Rehbock konnte ich im Eifer des Gefechts leider kein Foto schiessen, denn er war schneller als mein Auslöser und ausser einem bewaldeten Hang war nichts auf der Aufnahme zu sehen.