Die Jägerin

Der heutige Ausflug mit Molly hatte es in sich und barg einige Überraschungen. Wir gingen gegen 13.45 Uhr los und für heute war ein Querfeldein-Marsch abseits der Wege angedacht. Wir liefen am Eingang des Wellertals los, kreuz und quer durch den Wald, immer in Richtung Wunsiedler Weiher.

Auf einem Querweg angekommen schlugen wir den Weg links ein und ich erkannte, dass wir uns einem Teich nähern, den ich bereits durch eine Pilztour vor zwei Jahren kenne. Also, weil ich ja weiss, wie meine Molly tickt, sehr wachsam und aufmerksam den Berg hinab und der Teich ist bereits zu sehen… noch zugefroren, aber die Eisschicht sicher nicht mehr sonderlich stabil. Deswegen befahl ich Molly in meine Nähe, damit sie gar nicht erst auf die Idee kommt, sich ins Wasser zu wagen. So weit, so gut – oder auch nicht.

Plötzlich interessierte sie kein Kommando mehr, sie schiesst zielstrebig in Richtung Teich los und kein Pfiff wird mehr beachtet.

Ich also schnellen Schrittes hinterher, weil direkt neben dem Teich sehr sumpfiges, überflutetes Gelände ist, dass für einen Hund durchaus Gefahren birgt. Es dauerte keine zehn Sekunden, als plötzlich ein Rehbock aus dem Gebüsch springt, Molly hinterher und er in hastigem Tempo einen steilen Hang hinauf. Von Molly sah ich erst mal gar nichts mehr, keine Reaktion auf meine Rufe und Pfiffe! Also die Kamera und Handy abgelegt, weil ich mich schon durch den Sumpf waten sah. Weitere Rufe und Pfiffe. Nichts! Und plötzlich kommt sie den Berg heruntergesprintet, als wenn gar nichts gewesen wäre und wirft mir einen Blick a la „Was guckst du denn so? Ist doch nix passiert!“ zu 😀

Naja, wirklich geschimpft habe ich nicht mit ihr, aber ein „BÖSES MÄDCHEN!“ erntete sie schon und sie schämte sich auch – das kann man ihr nämlich ansehen, wenn sie dann mit hängendem Kopf und großen, braunen Hundeaugen in Richtung Herrchen guckt.

Zum Glück ist nichts passiert, ausser meinem Puls, der auf 180 war. Insgesamt liefen wir gute zwei Stunden, machten noch einen Abstecher auf einen Weg, den wir bisher mieden, kamen an einem Teich raus, den sie letztes Jahr zum Baden nutzte und machten uns dann auf den Heimweg. Das Wetter war sehr wechselhaft: Sonne, Regen, Sonne, Regen mit Hagel, Sonne, Regenschauer, Sonne – schönstes Aprilwetter, aber absolut erholsam, wie man auch hier erkennen kann…

Hier nun die schönsten Bilder des heutigen Tages. Vom Rehbock konnte ich im Eifer des Gefechts leider kein Foto schiessen, denn er war schneller als mein Auslöser und ausser einem bewaldeten Hang war nichts auf der Aufnahme zu sehen.

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